Sonntag, 25. November 2007

BERLIN FRIEDRICHSTRASSE

Bist Nahtstelle von ßwee Welten jewesen,
det is bekannt;
Knotenpunkt. Nadelöhr.

Eene vielfarbije Menschheit
haste ausjespuckt aus de S-Bahn.
Die is ranjekollert
uff ausjemerjelte Jleise
in den Bahnhof mit seine undurchsichtije
doppelte Staatlichkeit.

Da wurd se uff Lienje jebracht,
diese Menschheit,
hat sich schnell jefädelt
oder langsam
durchs Öhr.
Det hing ab von de Laune von de Jrenzer.
Nur freundlich, det durften die nich sind.
Det war per Dienstanweisung vaboten.

Rückwärts detselbe.
Det kollektive Warten
hat Jespräche erjeben.
Redend, wa, stand et sich leichta.
Wo det stattfand,
det heeßt heute TRÄNENPALAST
und is eene Disco.
Ick hab da jeheult.

Der Eintritt in den real existierenden
So-ßi-a-lismus,
der kostete 30 Märker.
Die dauernde Ausreise aus
den real existierenden
So-ßi-a-lismus,
die war schwerer zu ham.
Manch eener hat Jahre jesessn
in Knast dafür.
Denn hat sich uffjelöst
der So-ßi-a-lismus,
war janz marode jewesn.

Nu is der Bahnhof pieke.
Die ßweierlei Staatlichkeit,
die is jebliebn.
Det Beitrittsjebiet interessiert den Westen nich wirklich.

U.B.

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